Fotos und Videos mit bis zu 360 Grad Rundum-Blick
Die neuen Videoformate mit einem Blickwinkel von 180 oder 360 Grad bieten den Zuschauern das Gefühl, vor Ort zu sein und die Umgebung mit eigenen Augen zu sehen.
Ganz ehrlich gesprochen muss man aktuell noch immer mit leichtem Fliegengitter-Effekt durch die VR-Brillen oder Handys leben. Die Inhalte und je nach Aufnahme auch die 3D Aufnahmen lassen einen diesen Nachteil sehr schnell vergessen.
Was sind VR180 Grad Aufnahmen?
Bei 180 Grad Aufnahmen kann man von links nach Recht und oben nach unten genau eine Halbkugel betrachten – alles, was hinter der Kamera liegt, bleibt schwarz.
Diese Art von Aufnahmen in 2D und 3D eignen sich vor allem dann, wenn man die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf bestimmte Elemente lenken möchte und auch, wenn Licht, Ton und mehr hinter der Kamera aufgebaut wurden und nicht im Bild sein sollen.
Generell spricht man von VR180 Grad Aufnahmen immer dann, wenn das Bild die Halbkugel füllt und in 3D dargestellt wird. Man kann auch 180 Grad Filme in 2D erstellen.
Der Vorteil der 3D Aufnahme ist ein stärkeres Gefühl von Echtheit und „dabei sein“. Wir sehen die Szene so, wie wir es von unseren zwei Augen gewöhnt sind.
Da jede Aufnahme also aus 2 verschiedenen Aufnahmen besteht, sind die Dateien größer und die Auflösung je Auge geringer, da sich das Format den Platz mit beiden Augen teilt.
Die 2D Aufnahmen zeigen beiden Augen die selbe Perspektive und sind dadurch etwas detaillierter – aber es sieht aus, als würde man in eine Halbkugel schauen, auf die ein Film projiziert wird.
Wir bei Bad S entschieden immer mit dem Kunden zusammen, welches Format für die jeweilige Produktion idealer geeignet ist, um entweder die kleinen Details oder das Erlebnis an sich in den Vordergrund zu stellen.
Was sind 360 Grad 2D und 3D Aufnahmen?
Im Prinzip ändert sich vor allem der Umstand, dass man bei 360 Grad Videos einmal komplett alles um die Kamera herum sehen kann. Zuschauer*innen können sich frei umsehen und zu jeder Zeit in jede Richtung schauen. Auch hier sind Aufnahmen in 2D und 3D möglich – jedoch wird die Auflösung von bis zu 8K bei unserer Kamera dann auf doppelt so viel Fläche verteilt, was jeweils für den aktuellen Bildausschnitt weniger Details bedeutet.
Am Besten sehen Sie sich Beispiele an, um entscheiden zu können, wie stark dieser Effekt ist. Natürlich beraten wir vor der Aufnahme eines 360 Grad Videos in 2D oder 3D auch stets passend zum Projekt und zeigen wenn möglich Beispiele zum Vergleich.
Eine große Herausforderung bei 360 Grad Videos ist die Ausleuchtung und andere Technik zu verstecken. Daher eignen sich diese Rundum-Videos vor allem für dokumentarische Arbeit, die ohne zusätzliche Ausleuchtung auskommt.
Beispielsweise, um Menschen bestimmte Orte vorzustellen. Man nimmt sie Quasi mit und die Zuschauer*innen stehen später exakt dort, wo die Kamera stand und können sich umsehen.
Was ist mit den Zuschauern, die keine VR Brille besitzen?
Um Videos im VR180 oder 360 Grad Format zu sehen, sind keine VR-Brillen für mehrere hundert Euro nötig. Bei der Wiedergabe auf einem normalen Monitor, Handy oder Tablet werden die Inhalte entsprechend in 2D angezeigt – ganz automatisch und ohne viel Aufwand.
Zuschauer*innen können die Videos genauso genießen, verpassen jedoch die Besonderheit des Umschauens mittels natürlicher Kopfbewegung.
Man kann das Handy schwenken und so wie durch einen Fenster-Ausschnitt in jede Richtung schauen – oder bei festen Monitoren natürlich die Maus nutzen, um den Bildausschnitt zu verschieben.
Eine Übersicht und Anleitung, welche Optionen von A bis Z einem für die Betrachtung von Panorama-Videos zur Verfügung stehen und wie man sie nutzt findet sich in unserer Anleitung (hier klicken).
Welche Einschränkungen gibt es bei 360 und 180 Grad Videos?
Auflösung und Bildschirme bei VR Videos
Wie schon kurz erwähnt, sind die Technischen Voraussetzungen für ein Gefühl von Echtheit noch nicht ganz gegeben.
Das liegt vor allem an der Auflösung der Videos und Monitore – Aktuell sind diese zwar bei einigen Geräten sehr gut, aber man kann oftmals noch einzelne Pixel sehen.
Auch das Verarbeiten von Videos über 8K ist teils zwecklos, da die klassischen Einspieler, wie Youtube oder Facebook die Videos eh nur in 8K zulassen und sich erst im Laufe der Zeit mit höheren Auflösungen beschäftigen werden.
Wir bieten Videos mit bis zu 8K Auflösung an und sind damit aktuell am Limit der Darstellungs-Technik.
Stativaufnahmen bei 180 und 360 Grad Videos können unnatürlich wirken
Natürliches Sehen kennen wir als Menschen so, dass wir etwas fokussieren und der Rest tritt etwas in den Hintergrund – wir sehen nicht alles scharf.
In den Aufnahmen ist aber alles scharf – das kann sich ein wenig unecht anfühlen.
Zudem bewegen wir uns als Menschen stets ein wenig – atmen, Gewichtsverlagerungen und so weiter. Dabei bewegt sich unser Kopf, die Perspektive verlagert sich leicht und wir sehen „lebendig“.
Unser Gehirn verarbeitet diese Signale unterbewusst und schnell – wir denken nicht darüber nach.
Wenn man eine 3D oder 2D Kameraaufnahme betrachtet, sieht man immer alles exakt aus der Perspektive der 3D Kamera. Auch, wenn ich als Mensch mich beim Zuschauen leicht bewege, bleibt das Bild, das ich gezeigt bekomme vollkommen still stehen.
Man kann sich als Zuschauer*in auch nicht leicht vor lehnen, um etwas genauer zu sehen oder zur Seite, um hinter den Baum zu schauen. Diese Bewegung müsste die Kamera machen, damit wir woanders hinschauen können.
Erste Versuche in Lichtfeld-Aufnahmen werden zwar unternommen, die Technik ist aber noch nicht massentauglich – geschweige denn bezahlbar.
Daher muss man vorrangig mit ruhigen, statischen Aufnahmen vorlieb nehmen und dafür sorgen, dass die wichtigsten und spannendsten Inhalte klar zu sehen sind.
Bewegte Aufnahmen können bei VR und Headsets Übelkeit auslösen
Wenn wir das klassische Beispiel einer Autofahrt betrachten, kennt man den Effekt – man liest ein Buch oder schaut länger auf das Handy und es wird manchen Beifahrern dabei schlecht. Vorne sitzen ist besser, als hinten sitzen. Woran liegt das?
Das Gehirn ist es gewohnt, dass der Gleichgewichtssinn und das Auge zusammenarbeiten und uns Informationen senden, die zusammenpassen. Sitzt man auf der Schaukel und schaukelt, sieht man das Vor und Zurück und man spürt es unterbewusst im Innenohr. Das passt also. Fahre ich in einem Auto und lese dabei, steht vor meinen Augen das Buch still, das Innenohm meldet aber Beschleunigung – das passt nicht zusammen und manchen Menschen wird dabei schlecht.
In einem VR-Headset ist es umgekehrt – die Augen sehen eine Bewegung, wie zum Beispiel eine Achterbahnfahrt – das Innenohr meldet jedoch, dass man ruhig auf einem Stuhl sitzt. Keine Geschwindigkeit, keine Fliehkraft… das passt nicht und es wird manchen Zuschauer*innen schlecht.
Daher sollte man im Bereich VR und 360 Grad Videos eher auf Bewegung der Kamera verzichten oder die Zuschauer*innen explizit davor warnen, dass das Video Bewegung enthält.